Magnesiaestrich und Steinholzestrich mit Asbest – erkennen und entfernen!

Magnesiaestrich, Steinholzestrich & Gussasphalt mit Asbest – erkennen, bewerten, sicher sanieren (inkl. Gussasphalt)

Altbauten bergen oft versteckte Risiken. Eine besonders tückische Gefahr liegt im Boden: Magnesiaestrich (auch Steinholzestrich genannt) und Gussasphalt wurden bis in die 1980er-Jahre häufig mit Asbest versetzt. Die Sanierung solcher Bestandsböden ist aufwendig und darf nur von Fachfirmen unter strengen Auflagen durchgeführt werden. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Bewertung und Sanierung achten müssen, wie Sie Asbest im Estrich erkennen und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Magnesiaestrich bzw. Steinholzestrich?
  2. Warum ist in alten Estrichen Asbest enthalten?
  3. Wie erkennt man asbesthaltigen Estrich und Gussasphalt?
  4. Gefahren durch asbesthaltige Bodenaufbauten
  5. Rechtliche Grundlagen und Sanierungspflichten
  6. Sanierungsmethoden und sichere Verfahren
  7. Expertentipp: Beprobung lohnt sich frühzeitig!
  8. Gussasphalt mit Asbest: Besonderheiten und Risiken
  9. Kosten der Sanierung: Preisbeispiele für Stuttgart (inkl. Gussasphalt)
  10. Fazit: Sicherheit geht vor – professionell sanieren lassen

1. Was ist Magnesiaestrich bzw. Steinholzestrich?

Magnesiaestrich – auch als Steinholzestrich bekannt – wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts in vielen gewerblichen und privaten Objekten verwendet. Er besteht aus Magnesiumchlorid, organischen Füllstoffen (Holzmehl, Zellulose), Farbstoffen und je nach Rezeptur weiteren Zuschlägen. Aufgrund seiner fugenlosen Verarbeitung, kurzen Abbindezeit und Widerstandsfähigkeit war er besonders in Lagerhallen, Treppenhäusern, Bädern und Schulen beliebt.

2. Warum ist in alten Estrichen Asbest enthalten?

Um den Estrich widerstandsfähiger gegen Druck und Feuchtigkeit zu machen, wurde bis in die 1980er-Jahre häufig Asbest als feiner Zuschlagstoff beigemischt. Auch Gussasphaltböden – z. B. in Tiefgaragen oder Heizungsräumen – enthalten häufig asbesthaltige Beimischungen oder Dämmstoffe. Das Problem: Der Asbest ist nicht sichtbar und oft tief im Schichtaufbau verborgen.

3. Wie erkennt man asbesthaltigen Estrich und Gussasphalt?

Eine visuelle Beurteilung ist kaum möglich. Hinweise können sein:

  • Baujahr vor 1990
  • Roter oder grüner Estrich in gewerblich genutzten Bereichen
  • Glatte, fugenlose Oberfläche
  • Typische Einsatzorte: Waschküchen, Schulen, Werkstätten, Treppenhäuser

Sicherheit bringt nur eine Beprobung durch einen Sachkundigen mit anschließender Laboranalyse.

4. Gefahren durch asbesthaltige Bodenaufbauten

Solange asbesthaltige Estriche oder Gussasphalt unberührt bleiben, ist das Risiko gering. Problematisch wird es bei:

  • Sanierungs- oder Umbauarbeiten (z. B. Bodenfräsen, Stemmarbeiten)
  • Heizungsmodernisierung
  • Leitungsverlegung im Boden

Dabei können Asbestfasern freigesetzt und eingeatmet werden. Diese gelten als krebserregend und führen zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen.

5. Rechtliche Grundlagen und Sanierungspflichten

In Deutschland gilt:

  • TRGS 519 / 524: Sanierungen dürfen nur durch zertifizierte Fachfirmen erfolgen
  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Sanierungspflicht bei Gefährdungslage
  • Arbeitsschutzvorgaben: Schutz für Personal, Bauherr und Umwelt

Wichtig: Eine Sanierung ohne Nachweis oder unter Umgehung der Vorschriften kann rechtliche Konsequenzen und gesundheitliche Risiken nach sich ziehen.

6. Sanierungsmethoden und sichere Verfahren

Für die Sanierung von Magnesiaestrich mit Asbest oder Gussasphalt kommen emissionsarme Verfahren zum Einsatz. Hierzu zählen z. B.:

  • Sanierung unter Unterdruck mit Abschottung und Schleuse
  • Einsatz von BT 33.6 oder BT 57 Verfahren (zertifizierte Verfahren mit Staubrückhaltung)
  • Fachgerechte Verpackung, Transport und Entsorgung des kontaminierten Materials

7. 💡 Expertentipp: Beprobung lohnt sich frühzeitig!

Gerade bei nicht sichtbaren Schadstoffen wie Asbest im Boden lohnt sich die frühzeitige Analyse durch einen Gutachter. So vermeiden Sie Planungsfehler, Bauverzögerungen und erhebliche Mehrkosten. Bereits für unter 100€ pro Probe können Sie Klarheit schaffen – das zahlt sich aus!

8. Gussasphalt mit Asbest: Besonderheiten und Risiken

Gussasphalt wurde häufig in Kellern, Tiefgaragen oder Heizungsräumen verwendet – und ist dort besonders problematisch. Denn:

  • Oft wurden asbesthaltige Bitumenmassen oder Armierungseinlagen verwendet
  • Der Materialmix macht die Probenentnahme und Bewertung anspruchsvoll
  • Eine Sanierung ist besonders kostenintensiv und erfordert Spezialverfahren

In Stuttgart finden sich viele dieser Anwendungen in Nachkriegsbauten oder öffentlichen Liegenschaften. Eine Beprobung ist hier unerlässlich.

9. Kosten der Sanierung: Preisbeispiele für Stuttgart (inkl. Gussasphalt)

Die Kosten für eine fachgerechte Sanierung richten sich nach Art, Dicke und Fläche des Bodenbelags sowie der Zugangssituation.

Asbesthaltiger Bodenbelag Typische Sanierungskosten (netto)
Magnesiaestrich / Steinholzestrich mit Asbest ab ca. 85 – 120 € pro m²
Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem Kleber ca. 60 – 100 € pro m²
Asbesthaltiger Gussasphalt (z. B. Tiefgarage, Heizraum) ca. 120 – 180 € pro m² (je nach Schichtdicke & Zugang)

10. Fazit: Sicherheit geht vor – professionell sanieren lassen

Magnesiaestrich, Steinholzestrich oder Gussasphalt mit Asbest sollten nie eigenhändig entfernt werden. Die Risiken für Gesundheit, Baustopp und Haftung sind erheblich. Vertrauen Sie auf zertifizierte Fachbetriebe, die mit emissionsarmen Verfahren und TRGS-Konformität für Sicherheit sorgen.

In Stuttgart und Umgebung stehen wir Ihnen für die professionelle Bewertung und Asbest-Sanierung gern zur Seite. Lassen Sie sich jetzt beraten – bevor der erste Bohrhammer läuft!

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