Asbestsanierung Kosten – Preise, Förderungen & Spartipps


Asbest – einst ein Wunderbaustoff, heute eine tickende Zeitbombe. Wer eine Immobilie sanieren, umbauen oder abreißen will, muss bei Asbestvorkommen höchste Vorsicht walten lassen. Neben den gesundheitlichen Risiken stellt sich vor allem eine zentrale Frage: Was kostet eine Asbestsanierung? In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Kosten auf Sie zukommen können, wie diese zustande kommen und welche finanziellen Hilfen möglich sind – bundesweit und unabhängig vom Standort.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Asbest – und wo steckt er im Haus?
  2. Wann ist eine Asbestsanierung verpflichtend?
  3. Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
  4. Durchschnittliche Preise für verschiedene Asbestsanierungen (2025)
  5. Förderungen & steuerliche Vorteile
  6. Eigenleistung: erlaubt oder gefährlich?
  7. 5 Tipps zur Kostenoptimierung
  8. Fazit: Sicherheit hat ihren Preis – und ist jeden Cent wert

1. Was ist Asbest – und wo steckt er im Haus?

Asbest wurde in zahlreichen Bau- und Haushaltsmaterialien verarbeitet. Die folgende Liste zeigt typische Fundorte und Produkte – ideal zur Einschätzung möglicher Sanierungsbedarfe:

Dach, Fassade & Außenbereich
  • Wellasbest-Dachplatten (z. B. Eternit)
  • Asbestzement-Fassadenplatten
  • Eternitplatten als Leichtbauplatten
  • Asbesthaltige Dachpappe
  • Blumenkübel aus Asbestzement (Eternit)
  • Asbesthaltiger Fugenkitt (Außenverfugungen)
  • Asbesthaltiger Asphalt (bituminöse Beläge)
Innenräume & Böden
  • Vinyl-Asbest-Bodenbeläge (z. B. Floor-Flex-Platten)
  • Asbesthaltiger Fliesenkleber
  • Asbesthaltige Spachtelmasse und Wandputz
  • Asbest in Estrich-Zwischenschichten (in Bitumen)
  • Asbestplatten hinter Heizkörpern
Technische Anlagen & Installationen
  • Asbestzementrohre (Abwasser, Lüftung)
  • Asbesthaltige Lüftungskanäle
  • Rohrisolierungen mit Asbest (Heizung/Warmwasser)
  • Spritzasbest in Kellern, Garagen und Industriehallen
  • Nachtspeicheröfen mit asbesthaltigen Dämmplatten
  • Asbesthaltige Dichtungsschnüre und -platten (z. B. an Öfen, Türen, Klappen)
  • Asbestpappe (in Herden, alten Schaltschränken)
  • Asbesthaltige Isoliermatten in Elektrogeräten
  • Asbest in Elektrokabel-Isolierungen (Altanlagen)
  • Asbest in Promabest-Wand- und Deckenplatten
  • Asbesthaltige Mörtel- und Brandschutzschichten
Türen & Brandschutz
  • Asbesthaltige Brandschutztüren
  • Asbesthaltige Brandschutzklappen
  • Dämmstoffe aus schwach gebundenem Asbest
Sonstige Anwendungen
  • Asbesthaltige Bremsbeläge und Kupplungsscheiben in KFZ-Werkstätten (kontaminierte Bodenbereiche)
  • Asbesthaltige Dichtungen in Industrieanlagen
  • Belüftungsschächte oder Durchführungen mit asbesthaltigem Material

💡 Tipp für Hausbesitzer: Gebäude, die zwischen 1950 und 1993 gebaut oder saniert wurden, enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit asbesthaltige Materialien – insbesondere bei Bodenbelägen, Fassaden oder Heiztechnik.


Wichtig: Nicht jedes Material ist gleich gefährlich – entscheidend ist, ob der Asbest fest oder schwach gebunden ist.

2. Wann ist eine Asbestsanierung verpflichtend?

Eine Sanierung ist notwendig, wenn:

  • Beschädigter Asbest vorhanden ist
  • Umbauarbeiten geplant sind, die asbesthaltige Materialien betreffen
  • eine Immobilie abgerissen werden soll

Gesetzlich vorgeschrieben ist die Sanierung gemäß TRGS 519 – inklusive strenger Schutzmaßnahmen und Fachbetriebspflicht.

3. Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?

Die Kosten für eine Asbestsanierung hängen maßgeblich von folgenden Aspekten ab:

  • Art des Asbests: Schwach gebundener Asbest verursacht höhere Kosten als Asbestzement
  • Flächengröße und Zugänglichkeit
  • Notwendige Schutzmaßnahmen
  • Entsorgungsaufwand
  • Verfahren (z. B. BT-Verfahren bei Bodenbelägen oder Putz)

4. Durchschnittliche Preise 2025 für verschiedene Materialien

Asbesthaltiges Material Preis pro Einheit (2025)
Dachplatten & Fassadenverkleidungen 30 – 50 € / m²
Vinyl-Asbest-Bodenbeläge 60 – 100 € / m²
Asbestzementrohre 200 – 300 € / lfm
Asbesthaltiger Putz bzw. Spachtelmasse 80 – 120 € / m²
Schwach gebundener Asbest (z. B. Spritzasbest, Dämmstoffe) 150 – 350 € / m²
Asbesthaltige Nachtspeicheröfen 400 – 1.000 € / Stück


💡 Hinweis: Regionale Unterschiede, Entsorgungswege und Gebäudestruktur können den Preis beeinflussen.

5. Förderungen & steuerliche Vorteile

Auch wenn keine bundesweit einheitliche Förderung existiert, können Eigentümer finanziell entlastet werden:

  • Steuerliche Absetzbarkeit: Bis zu 20 % der Handwerkerkosten (max. 1.200 € jährlich)
  • KfW-Förderung: Bei energetischer Sanierung (wenn kombiniert)
  • Regionale Förderprogramme einzelner Bundesländer oder Kommunen

6. Asbestsanierung in Eigenregie – erlaubt?

Klare Antwort: Nein.
Die Sanierung von Asbest ist für Privatpersonen verboten – das Risiko ist zu hoch. Nur Fachfirmen mit Zulassung nach TRGS 519 dürfen diese Arbeiten ausführen.

7. 5 Tipps zur Kostenoptimierung

  1. Frühzeitig planen: Frühzeitige Sanierung ist oft günstiger als Notfallmaßnahmen
  2. Mehrere Angebote einholen: Preisunterschiede können erheblich sein
  3. Fördermöglichkeiten prüfen: Regional oder steuerlich
  4. Emissionsarme Verfahren bevorzugen: Spart Zeit und Schutzmaßnahmen
  5. Sanierung kombinieren: Mit energetischer Modernisierung bündeln

8. Fazit: Sicherheit zuerst – aber mit Weitblick

Die Kosten einer Asbestsanierung sind nicht zu unterschätzen – aber sie sind unvermeidlich, wenn es um Ihre Gesundheit und Rechtssicherheit geht. Mit einer guten Planung, einem erfahrenen Fachbetrieb und dem Wissen über Förderungen lassen sich viele Kosten deutlich reduzieren. Investieren Sie in eine fachgerechte Sanierung – für Ihre Sicherheit und die Ihrer Mitmenschen.

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